Wir brauchen mehr Geld für die Armee und nicht für die Verwaltung


    KOLUMNE


    (Bild: zVg)

    Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Verteidigungsdepartement (VBS) für 44’000 Franken die «Influencerin» Yaël Meier beauftragt hat, eine Umfrage bei jüngeren VBS-Mitarbeitenden durchzuführen, um deren Bedürfnisse besser zu verstehen. Dieser Fall steht exemplarisch für die falsche Prioritätensetzung innerhalb der gesamten Bundesverwaltung. Mit 95 Vollzeitstellen verfügt das VBS bereits über den grössten Kommunikationsstab in Bundesbern. Kostenpunkt: 26,4 Millionen Franken pro Jahr. Trotzdem engagiert das VBS immer wieder zusätzlich unzählige «externe Berater». Dabei gilt es doch klar festzuhalten: Wir brauchen mehr Geld für die Armee, nicht für die Verwaltung und erst recht nicht für externe Berater.

    Doch dieser lockere Umgang mit Steuergeldern ist längst zum Problem der gesamten Bundesverwaltung geworden. Jahr für Jahr versickert immer mehr Geld in externe Beratungsdienstleistungen. Oft geht es dabei um Fragen und Antworten zu «Gott und der Welt», die dem Bürger nichts nützen und die sehr, sehr teuer sind. 2020 betrug dieser Ausgabenposten 169 Millionen, im Jahr 2021 stieg er auf 175 Millionen und 2022 erreichte er mit 180 Millionen ein neues Rekordhoch!

    Die Zahl der Angestellten in der Bundesverwaltung wächst und wächst. Heute beschäftigt Bundesbern rund 40’000 Mitarbeitende. Und trotzdem werden für 180 Millionen externe Beratungsdienstleistungen eingekauft. Diese Tatsache lässt nur zwei Folgerungen zu. Erstens: Den Mitarbeitenden der Bundesverwaltung fehlen die richtigen Kompetenzen. Oder zweitens: Die Bundesverwaltung hat zu viel Geld.

    Ich tippe auf das Zweite. Das Sparpotenzial in der Bundesverwaltung ist riesig. Hier müssen wir ansetzen. Und nicht bei neuen Steuern und Abgaben für die Bevölkerung oder die Schuldenbremse auszuhebeln.

    Janosch Weyermann


    Zur Person: Janosch Weyermann ist Mitglied des Berner Stadtrates. Er kandidiert am 24. November 2024 auf der Liste «Meh Farb für Bärn» als Gemeinderat und Stadtpräsident. Janosch Weyermann ist Dipl. Tourismusfachmann HF sowie Laienrichter und wohnt in Bern-West.

    Weitere Infos unter
    janoschweyermann.ch

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